05 | 10.09.2024
Folsäure: Die unsichtbare Kraft für deine Gesundheit und Gene

Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, ist ein lebenswichtiger Nährstoff, der eine zentrale Rolle in vielen Aspekten unserer Gesundheit spielt. Von der DNA-Synthese über Zellteilung bis hin zur Regulierung der Genexpression – Folsäure ist für den Körper unverzichtbar. Besonders wichtig ist sie im sogenannten Methylierungszyklus, einem komplexen Prozess, der darüber entscheidet, welche Gene in unseren Zellen aktiviert oder stillgelegt werden. Diese Genregulation beeinflusst zahlreiche körperliche Funktionen und kann bei einer Störung zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen.

Wir bei Supragenetica, spezialisiert auf Epigenetik in der Schweiz, bieten umfassende nutrigenomische Analysen an. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Rolle der Folsäure. Durch unsere Analysen können wir feststellen, ob genetische Mutationen, wie im MTHFR-Gen, deine Fähigkeit beeinträchtigen, Folsäure in ihre aktive Form umzuwandeln. Zusätzlich überprüfen wir andere Gene im Methylierungszyklus, um sicherzustellen, dass du optimal versorgt bist und deine Gesundheit bestmöglich unterstützt wird.

Folsäuremangel: Ein globales Problem mit ernsten Folgen

Folsäuremangel ist weltweit, auch in Europa, ein verbreitetes Problem. Besonders in der modernen Ernährung, die oft reich an verarbeiteten Lebensmitteln und arm an frischem Gemüse ist, kann es schwierig sein, den empfohlenen Tagesbedarf von 400 µg Folsäure zu erreichen. Viele Menschen, die unter chronischem Stress stehen oder an bestimmten Erkrankungen leiden, haben zusätzlich einen erhöhten Bedarf, der über die normale Ernährung schwer zu decken ist.

Folsäuremangel kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und Anämie. Bei einem ausgeprägten Mangel können auch neurologische Symptome wie Gedächtnisstörungen, Depressionen und Verwirrtheit auftreten. Besonders in der Schwangerschaft ist eine ausreichende Folsäurezufuhr entscheidend, um die gesunde Entwicklung des Fötus zu gewährleisten. Ein Mangel kann zu schweren Geburtsfehlern wie Neuralrohrdefekten führen, bei denen sich das Rückenmark des Kindes nicht richtig entwickelt. Studien haben zudem gezeigt, dass Folsäuremangel während der Schwangerschaft das Risiko für Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht und sogar die Entwicklung von Autismus erhöhen kann.

Bekannte Ärzte und Wissenschaftler, wie Dr. Ben Lynch, haben darauf hingewiesen, dass eine Supplementierung mit aktivierter Folsäure (5-Methyltetrahydrofolat, kurz 5-MTHF) besonders wichtig ist. Viele Menschen, vor allem solche mit einer genetischen Mutation im MTHFR-Gen, können Folsäure nicht effizient in ihre aktive Form umwandeln. Dies führt dazu, dass sie trotz ausreichender Folsäurezufuhr über die Ernährung einen funktionellen Mangel haben, der gesundheitliche Probleme verursachen kann.
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Folsäure in verschiedenen Verbindungen: Natürlich vs. künstlich

Folsäure kommt in verschiedenen Formen vor, je nachdem, ob sie in Lebensmitteln vorkommt oder synthetisch hergestellt wurde. In natürlichen Lebensmitteln ist Folsäure in Form von Folat vorhanden, einer Gruppe von Verbindungen, die vom Körper in die aktive Form umgewandelt werden müssen, um genutzt zu werden. Diese Folate kommen insbesondere in grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vor.

In vielen verarbeiteten Lebensmitteln wird jedoch synthetische Folsäure hinzugefügt. Diese Form von Folsäure, die auch in vielen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist, unterscheidet sich von den natürlichen Folaten. Synthetische Folsäure muss im Körper ebenfalls umgewandelt werden, doch dieser Prozess ist weniger effizient und kann bei hohen Dosen zu einer Anhäufung ungenutzter Folsäure führen. Dies kann insbesondere bei Menschen mit einer MTHFR-Genmutation problematisch sein, da sie nicht in der Lage sind, Folsäure effektiv in ihre aktive Form, 5-MTHF, umzuwandeln.

Dr. Ben Lynch und andere Experten raten daher, vorsichtig mit synthetischer Folsäure umzugehen und stattdessen auf die aktivierte Form, 5-MTHF, zurückzugreifen. Diese ist in Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich und wird vom Körper direkt verwendet, ohne dass eine Umwandlung erforderlich ist. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit genetischen Prädispositionen, die Schwierigkeiten bei der Folsäureverwertung haben.
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Die Rolle der Folsäure im Methylierungszyklus

Der Methylierungszyklus ist ein biochemischer Prozess, der für die Gesundheit unserer Zellen von entscheidender Bedeutung ist. In diesem Zyklus werden Methylgruppen – kleine Molekülfragmente – auf die DNA übertragen. Diese Modifikation beeinflusst, welche Gene in den Zellen abgelesen und welche stillgelegt werden. Dieser Vorgang ist für die normale Funktion von Zellen unerlässlich, da er viele Prozesse steuert, darunter die Entgiftung des Körpers, die Synthese von Neurotransmittern und die Regulation von Entzündungen.

Folsäure spielt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle, da sie als Vorläufer für die Bildung von Methylgruppen dient. Ohne ausreichend Folsäure kann der Methylierungszyklus nicht richtig funktionieren, was zu einer unzureichenden Genregulation führt. Dies kann das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen erhöhen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten und neurologische Störungen wie Alzheimer. Besonders gefährdet sind Menschen mit einer Mutation im MTHFR-Gen, die Schwierigkeiten haben, Folsäure in ihre aktive Form umzuwandeln.
In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, direkt 5-MTHF zu supplementieren, um den Methylierungszyklus zu unterstützen. Bei Supragenetica bieten wir Nutrigenomische Analysen an, die dir helfen können, herauszufinden, ob du von einer MTHFR-Mutation betroffen bist und welche Schritte du unternehmen kannst, um deine Gesundheit zu optimieren.
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Für wen ist Folsäure besonders wichtig?

Folsäure ist für bestimmte Personengruppen besonders entscheidend, da sie einen erhöhten Bedarf haben oder Schwierigkeiten bei der Verwertung von Folsäure auftreten können. Zu diesen Gruppen gehören:

  • Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch: Folsäure spielt eine zentrale Rolle in der gesunden Entwicklung des Fötus und beugt Geburtsfehlern wie Neuralrohrdefekten vor. Besonders wichtig ist sie für Frauen mit einer genetischen Mutation im MTHFR-Gen, da diese Mutation die Umwandlung von Folsäure in ihre aktive Form (5-MTHF) beeinträchtigen kann. Dadurch steigt das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft, wie Fehlgeburten oder Entwicklungsstörungen des Kindes. Eine genetische Analyse kann hier helfen, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
  • Personen mit MTHFR-Mutation: Menschen mit dieser genetischen Mutation sind möglicherweise nicht in der Lage, Folsäure effizient zu nutzen. In solchen Fällen ist eine Supplementierung mit aktivierter Folsäure (5-MTHF) notwendig, um einen funktionellen Mangel zu vermeiden.
  • Veganer und Vegetarier: Da Folsäure vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, haben Veganer und Vegetarier in der Regel eine gute Versorgung. Sie sollten jedoch sicherstellen, ausreichend frische, unverarbeitete Lebensmittel zu konsumieren, um den Folsäurebedarf zu decken.
  • Personen mit chronischen Erkrankungen oder Stress: Chronischer Stress und bestimmte Erkrankungen können den Bedarf an Folsäure erhöhen, da der Körper vermehrt Methylgruppen benötigt, um Entzündungen zu regulieren und Stresshormone wie Cortisol abzubauen.

Folsäurequellen und wie du deinen Bedarf decken kannst

Folsäure kommt in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vor, die leicht in eine ausgewogene Ernährung integriert werden können. Besonders reich an Folsäure sind Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Erbsen und Kichererbsen. Auch grünes Blattgemüse wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl und Feldsalat sind hervorragende Quellen für Folsäure. Vollkornprodukte wie Roggen und Hafer, sowie Nüsse und Samen wie Walnüsse, Sonnenblumenkerne und Sesam, tragen ebenfalls zur Folsäureversorgung bei.

Tierische Lebensmittel sind weniger reich an Folsäure. Die Leber von Tieren und Eigelb sind die wenigen Ausnahmen, die nennenswerte Mengen an Folsäure enthalten. Daher ist es wichtig, insbesondere bei einer fleischarmen oder vegetarischen Ernährung, auf eine ausreichende Zufuhr von pflanzlichen Folsäurequellen zu achten.

Trotz einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kann es in manchen Lebensphasen oder bei bestimmten Erkrankungen schwierig sein, den Folsäurebedarf vollständig zu decken. Hier können hochwertige Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung sein. Es ist jedoch wichtig, auf die Qualität der Supplemente zu achten und im Idealfall die aktivierte Form, also 5-MTHF, zu wählen, besonders wenn eine genetische Prädisposition vorliegt.
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Warum Stress und Umweltgifte deinen Folsäurebedarf erhöhen

In der modernen Welt sind wir täglich Stress und Umweltgiften ausgesetzt, die unseren Körper zusätzlich belasten. Chronischer Stress führt dazu, dass der Körper vermehrt Methylgruppen benötigt, um Stresshormone wie Cortisol abzubauen. Gleichzeitig müssen Umweltgifte wie Schwermetalle oder Pestizide entgiftet werden, was ebenfalls den Methylierungszyklus beansprucht.

In solchen Situationen steigt der Bedarf an Folsäure deutlich an. Da Folsäure eine zentrale Rolle im Methylierungszyklus spielt, kann ein Mangel in stressigen Phasen oder bei hoher Umweltbelastung zu einer Überlastung des Systems führen. Dies erhöht das Risiko für chronische Erkrankungen und kann dazu führen, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Methylgruppen zu produzieren, um alle notwendigen Prozesse zu unterstützen.

Eine ausreichende Folsäurezufuhr ist daher besonders wichtig, um den Körper in stressigen Zeiten und bei Umweltbelastungen zu unterstützen. Bei Supragenetica in Riehen, Schweiz, bieten wir Nutrigenomische Analysen an, um zu überprüfen, ob dein Körper in der Lage ist, Folsäure effizient zu nutzen, und um dir zu helfen, die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.
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Folsäure und das Mikrobiom: Eine komplexe Beziehung

Das Mikrobiom, also die Gemeinschaft von Billionen von Bakterien in unserem Darm, spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Ein gesundes Mikrobiom kann sogar eine kleine Menge an Folsäure und anderen B-Vitaminen synthetisieren, die der Körper nutzen kann. Doch leider ist das Mikrobiom vieler Menschen durch eine ungesunde Ernährung, Antibiotika oder Umweltgifte aus dem Gleichgewicht geraten.
Wenn das Mikrobiom gestört ist, spricht man von einer Dysbiose. Diese Dysbiose beeinträchtigt nicht nur die Fähigkeit des Darms, Nährstoffe aufzunehmen, sondern auch die Produktion von Folsäure. Ein gestörtes Mikrobiom kann dazu führen, dass der Körper nicht genügend Folsäure produziert, was den Bedarf an externer Zufuhr erhöht.

Ein intaktes Mikrobiom kann nicht nur zur Folsäureproduktion beitragen, sondern auch die Umwandlung von Folsäure in ihre aktive Form unterstützen. Daher ist es wichtig, das Mikrobiom gesund zu halten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts zu ergreifen. Dies kann durch eine ballaststoffreiche Ernährung, probiotische Lebensmittel und die Vermeidung unnötiger Antibiotika erreicht werden.
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Geschichte der Folsäure und ihre Entdeckung

Die Geschichte der Folsäure reicht bis in die 1930er Jahre zurück, als Wissenschaftler erstmals erkannten, dass ein Mangel an diesem Vitamin während der Schwangerschaft zu schweren Geburtsfehlern führen kann. Der Begriff “Folsäure” leitet sich vom lateinischen Wort “folium” ab, was “Blatt” bedeutet, da das Vitamin erstmals in grünem Blattgemüse entdeckt wurde.

In den 1960er Jahren wurde die Bedeutung von Folsäure weiter erforscht, und es wurde klar, dass sie nicht nur für die Schwangerschaft, sondern auch für die Prävention von Anämie und anderen Mangelerscheinungen unverzichtbar ist. Seitdem ist Folsäure ein fester Bestandteil in der Prävention und Behandlung verschiedener Erkrankungen und wird in vielen Ländern sogar Lebensmitteln zugesetzt, um einen Mangel in der Bevölkerung zu verhindern.

Jedoch warnen Experten wie Dr. Ben Lynch davor, sich ausschließlich auf synthetische Folsäure in angereicherten Lebensmitteln zu verlassen. Die Effizienz dieser Form ist begrenzt, und eine Überdosierung könnte potenziell unerwünschte Effekte haben, insbesondere bei Menschen, die Folsäure nicht gut umwandeln können. Es ist daher ratsam, auf natürliche Quellen und gegebenenfalls auf aktivierte Formen von Folsäure zurückzugreifen.
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Folsäure: Ein unverzichtbarer Baustein für gesunde Gene

Folsäure ist weit mehr als nur ein Vitamin. Sie ist der Schlüssel zur Gesundheit unserer Gene und spielt eine zentrale Rolle im Methylierungszyklus. Angesichts der weit verbreiteten Probleme mit Folsäuremangel und der zusätzlichen Belastung durch Stress und Umweltgifte ist es entscheidend, auf eine ausreichende Versorgung zu achten.